Biografie



Chris Novi ist ein österreichischer Art Brut- und Outsider-Künstler, der mit seinem multimedialen Œuvre weit über klassische Kategorien von Kunst hinausgeht. Seine Arbeiten sind geprägt von tiefgreifenden biografischen Erfahrungen, psychischer Verletzlichkeit und einer spirituell aufgeladenen, künstlerischen Vision. Als Autodidakt entwickelte Chris im Spannungsfeld zwischen innerer Zerrissenheit und schöpferischer Kraft eine eigene künstlerische Sprache – kompromisslos, emotional und zutiefst authentisch:

 

 

 „Es ist mir ein Herzensanliegen, die Menschheit wieder auf den wesentlichen Sinn des Menschseins hinzuweisen.

Mein Schaffen spiegelt den Weg eines Menschen, der sehr vieles versucht, um seinen Platz in der Gesellschaft zu finden, im Grunde seines Herzens aber nicht weiß, woran es scheitert. Bis zu jenem Moment, in dem ihn die Gewissheit ereilte:

Ich bin hochsensibel!"


Novi wuchs mit einer unerkannten Hochsensibilität auf und musste sich früh traumatischen Erfahrungen stellen, die später in zahlreichen psychiatrischen Diagnosen mündeten. Aus dieser existenziellen Krise heraus entstand die Kunstfigur „Chris Novi“ – ein exzentrischer Grenzgänger mit psychischer Beeinträchtigung, der Kunst nicht als Dekoration, sondern als essenzielle Ausdrucksform versteht. Dass Alkohol und Drogen einerseits ablenken, wärmen und betäuben, andererseits aber auch Mut machen, Gefühle zu zeigen, hat er durch eine Katharsis herausfinden müssen. Seine Werke sind daher seelische Zeugnisse und Ausdruck einer fortwährenden Transformation.

 

Multimediale Innovation & das "Popical"

 

2016 präsentierte Novi mit „I am Highly Sensitive – Christus lebt!“ einen weltweit einzigartigen „Akustikroman“: eine hybride Verbindung aus Belletristik, Musik, Video, bildender Kunst und autobiografischer Reflexion. Das multimediale Werk umfasst 14 Eigenkompositionen, die zentrale Stationen seines Lebens und seiner seelischen Entwicklung thematisieren. Themen wie Hochsensibilität, Vulnerabilität und Spiritualität durchziehen das Werk, das 2018 als Bühneninszenierung unter dem Titel „Highly Sensitive – Das Popical“ realisiert wurde – eine neuartige Fusion aus Popmusik und Musical.

 

Single-Veröffentlichungen wie „Forget You“ (feat. Natascha Kampusch), „Human Silence“ (mit Monika Ballwein) und „The Wall“ (im Duett mit Nadja Plattner) fanden mediale Beachtung. Anfang 2022 erschien eine gekürzte Version seines Akustikromans unter dem Titel „Highly Sensitive – Kreuzweg eines Hochsensiblen“ in deutscher und englischer Sprache, gefolgt von den Singles „Für immer“ und „Kumm bleib“.

 

 „Ich bin lebendes Beispiel dafür, was passiert, wenn man sein Naturell unterdrücken und seine Verletzlichkeit leugnen muss, und dadurch an seinen Talenten und seinem Entwicklungspotenzial vorbeilebt, bis man letztlich erkennt,

dass es vermutlich schon zu spät ist, um noch einmal heil davon zu kommen.

Mein Gesamtwerk zeigt den Lebens- und Leidensweg eines Menschen,

und dessen Weg aus der Krankheit durch ein spirituelles Erwachen:

antiakademisch, multidimensional und roh.

Lebe und liebe. Bewusst. Im Jetzt.

Das ist meine Botschaft."



Musikalische Sprache und Bildende Kunst

 

In der Musik bewegt sich Novi zwischen Pop und Rock, mit Einflüssen von Künstlern wie Don Henley oder Richard Marx. Seine Songs verbinden eingängige Melodien mit inhaltlicher Tiefe und emotionaler Direktheit. Rockige Arrangements in englischer Sprache stehen neben berührenden Austropop-Balladen – stets getragen von einem ausgeprägten Gespür für Atmosphäre und Narration.

 


„Es geht nicht um die Zeit, sondern um das Leben selbst.“

 

Seine bildnerischen Arbeiten, die Chris als „audiovisuelle Sinnbilder“ bezeichnet, integrieren Musik, Text, Video und Bild zu interaktiven Installationen. Er nutzt dafür eine Vielzahl an Materialien wie Bleistift, Tusche, Glas, Acryl, Fundobjekte und Alltagsartefakte. QR-Codes, eingebettet in die Werke, laden Betrachter dazu ein, über das Smartphone in direkte Verbindung mit dem Künstler zu treten – ein bewusstes Spiel mit Haptik, Intimität und digitaler Resonanz. Seine Arbeiten oszillieren zwischen Assemblage, Collage, Lyrik und Klangkunst. Chris inszeniert sich mit seiner Kunst, indem er sein Gegenüber auffordert, ihn entweder gemeinsam mit seiner Kunst oder auch nur die Kunstwerke selbst bzw. dessen Einzelteile zu betrachten. Der individuellen Wahrnehmungen des Rezipienten sind dabei ebenso wenig Grenzen gesetzt, wie der Fantasie und Kreativität des Künstlers selbst.

 

Blickt man dabei hinter die Kulissen der Bilder, wo vor allem die Texte, Lieder, Videos und Gedichte einschneidende Erlebnisse aus seiner Vergangenheit beleuchten, eröffnet sich dabei die zerbrechlichste Seite des Outsiders, fernab jeder Künstlichkeit: die Träume und Wünsche eines zutiefst verletzlichen Menschen, der durch ein Leben in einer sozial-emotional nachlässigen Gesellschaft an multiplen Störungen erkrankte. Das daraus resultierende Unvermögen, echte emotionale Nähe zu anderen erleben und gesunde Beziehungen eingehen zu können, wird dabei ebenso thematisiert, wie der ungebrochene Wunsch eines Menschen nach Heilwerdung und Genesung.

 

Themen und Haltung

 

Zentrale Themen seines Schaffens sind Trauma, Inklusion, Familie, Spiritualität und die Suche nach seelischer Ganzheit. Seine Werke sind gleichermaßen autobiografische Dokumente wie gesellschaftskritische Spiegel. Dabei distanziert sich Novi explizit von jeglicher Form autoritärer, nationalistischer oder unmenschlicher Ideologien. Viele seiner Arbeiten entstanden in Phasen psychiatrischer Krisen – insbesondere während schizophrener Krankheitsschübe, in denen er sich zeitweise mit der christlichen Figur des Erlösers identifizierte. Diese spirituell geprägte Identifikation findet Ausdruck in der Verwendung des Christusmonogramms „XP“ (Chi-Rho), das als persönliche Signatur in seinen Werken auftaucht.

 

Fazit

 

Chris Novis Gesamtwerk ist ein tief bewegendes, multimediales Zeugnis menschlicher Verletzlichkeit und innerer Stärke. Als spiritueller Grenzgänger und künstlerischer Autodidakt ist er ein Unikat in der europäischen Kunstszene. Seine Arbeiten konfrontieren, berühren und fordern heraus – weit entfernt von akademischer Konvention und doch von großer formaler und emotionaler Dichte.

 

Sein künstlerischer Weg ist der eines Exzentrikers und Einzelgängers, der mit ungebrochenem Lebenswillen den Kern des Menschseins erfahrbar macht. In einer Zeit zunehmender Entfremdung und Reizüberflutung erinnert Chris Novi eindrücklich daran, dass wahre Kunst immer auch Heilung sein kann – für den Künstler ebenso wie für die Betrachtenden.

 

Zusammengefasst zeigt das künstlerische Gesamtwerk von Chris Novi das einzigartig breite Spektrum eines psychisch behinderten und gesellschaftlich stigmatisierten Menschen; das leidenschaftliche Schaffen eines "Mediumisten" (von einem Geist geführten Künstler; Anm.), der es letztlich durch einen unbändigen Lebenswillen und trotz aller Wunden, die das Dasein in ihm schlug, geschafft hat, den wesentlichen Kern der menschlichen Existenz zu ergründen und in künstlerischer Genialität zum Ausdruck zu bringen; geleitet vom sehnsüchtigen Wunsch, diesen auch für andere Menschen sichtbar zu machen. Von 1980 bis in die Gegenwart - und seiner Zeit wohl noch weit voraus:

 

"Immerhin gilt es eine Welt zu retten, in der die natürliche Schöpfung immer weniger Anklang findet.

Da sind wir also. Am Anfang unserer Zukunft.

Und wofür lebst DU?"